Dolce Vita Gastbeiträge

Blick hinter die Kulissen einer Pressereise

Blick hinter die Kulissen einer Pressereise
Seltener Moment der Ruhe auf einer Pressereise

Pressereise ist nicht gleich Ferien

In meiner Arbeit als Journalistin habe ich das Glück, das Land genauer betrachten zu dürfen – mit dem Vergrösserungsglas – umherzureisen und spannende Leute zu treffen. Ich erachte das als Privileg, sehe mich darin aber auch als Dienstleisterin für meine Leserschaft. Denn nur wenn ich reise und darüber berichte oder spannende Gespräche auf Papier bringe, haben auch die Leser und Leserinnen etwas davon. Es ist mir daher sehr wichtig, auf Pressereisen Dinge zu unternehmen und zu erleben, die nicht nur ich, sondern auch die Leserschaft machen kann. Pressereisen sind nicht einfach nur gut organisierte Aktivreisen, sondern durchgetaktete Touren, die ganz und gar nichts mit Ferien zu tun haben.

Pressereisen schaffen andere Zugänge

So würde ich, wäre ich privat unterwegs, vielleicht andere Dinge besichtigen und unternehmen oder aber an einem Ort auch mal länger verweilen. Andererseits komme ich so in Kontakt mit interessanten Leuten und gelange oft auch mal zu einem «Geheimtipp» als Ausflugspunkt. Auch bin ich bei jedem Wetter mit Notizblock und Schreibstift unterwegs – und habe stets ein Augenmerk darauf, wohin man den Fokus des Fotoapparats richten kann, um gute Aufnahmen zu machen, die ich unter Umständen für die Artikel verwenden kann. Oft bekomme ich aber auch Bilder von den Tourismusagenturen oder den Unternehmen, die ich besuche. Treu und zuverlässig an meiner Seite ist meistens mein Mann, der mich begleitet und mir seine – unverblümte – Sicht der Dinge schildert. Diese Reisen müssen aber auch von meiner Seite her gut vorbereitet sein; die Informationen bekomme ich im Vorfeld zugeschickt und muss mich schon einmal einlesen.

Die letzte Reise führte mich (oder besser gesagt uns) ins Veltlin, wo wir zwei Jahre gelebt haben. Ich kannte das Gebiet also schon etwas und wir haben es geschafft, kurz im Ort vorbeizuschauen, wo wir gewohnt haben. Für ein paar Minuten – denn der nächste Termin stand bereits an und tags darauf hätte ich im Thermalbad gerne länger verweilt, doch auch dort herrschte Zeitdruck, um pünktlich beim nächsten Termin zu sein. Ich bin also nicht so frei und vor allem nicht unbeschwert, wenn ich beruflich reise. Ständig mache ich mir Gedanken, wie ich das oder jenes zu Papier bringen und der Leserschaft erzählen (und schmackhaft machen) kann.

Blick hinter die Kulissen einer Pressereise
Informationen sammeln auf Pressereise

Auf die Vorbereitung folgt auch eine Nachbereitung: Mit gefühlt tonnenweise Informationsmaterial und voll gekritzelten Unterlagen kehre ich an den heimischen Schreibtisch zurück und beginne meist sofort, in die Tasten zu hauen. Je frischer die Erinnerungen, desto besser. So habe ich auch Details noch gut im Kopf und erinnere mich, was ich wahrgenommen habe. Was ich gegessen, getrunken, wie ich mich gefühlt habe, wie ich jene oder andere Erfahrung abgespeichert habe, wie ich die Menschen wahrnahm, die ich unterwegs traf. Ich kehre mit einem vollgefüllten imaginärem Rucksack an Erfahrungen zurück – glücklich und um viele Erlebnisse reicher. Besonders schön sind jeweils die Treffen mit Produzenten, die mit Herz und Seele bei ihrer Arbeit sind und leidenschaftlich davon erzählen. Diese Leidenschaft versuche ich dann rüberzubringen. All das muss aufs Papier, so dass sich der Leser oder die Leserin gleich mitten im Geschehen wähnt. Und wenn er oder sie dann Lust bekommt, gleich die Koffer zu packen und dorthin zu reisen, dann habe ich mein Ziel einer authentischen Berichterstattung erreicht.

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