Ein besonderer Schulbeginn in Italien
Dem Schulbeginn kommt heuer eine besondere Bedeutung zu: Angesetzt ist das Datum in Italien auf den 14. September (die Daten werden jeweils erst nach Sommerferienbeginn bekannt gegeben). Doch ob die Schulglocken an jenem Tag auch wirklich läuten, das bleibt dahingestellt.
Fragen über Fragen
Eifrig wird darüber diskutiert, wie die Abstände in den Schulzimmern eingehalten werden können. Soll nun in Halbklassen unterrichtet werden? Wenn ja, halbe Klasse vormittags und halbe Klasse nachmittags oder doch lieber die Hälfte im Präsenz – und die andere Hälfte im Online-Unterricht? Letzteres ist kaum unter einen Hut zu bringen. Unser Jüngster tritt in die Sekundarstufe über und da gilt es, zum Neubeginn einen grossen Stapel Bücher zu kaufen, der von der Familie berappt werden muss. Doch macht es überhaupt Sinn, diese zu besorgen? Fragen über Fragen beschäftigen den Familienalltag während den Sommerferien.
Schule ist mehr als nur Wissensvermittlung
Für Lacher sorgte letzthin das Projekt von Pulten mit Rädern für jedes Kind: Bilder kursierten, wie unsere Sprösslinge statt Diktate schreiben und Rechnungen lösen, nun einfach Autoscooter spielen, wie auf dem Jahrmarkt. Da hat der Staat wieder einen Tritt ins Fettnäpfchen gewagt. Dabei gäbe es durchaus dringendere Investitionen, die in der Schule getätigt werden sollten. Nur schon an den Schulhäusern selber gäbe es lange Listen von Wartungsarbeiten, um die sich während und nach dem Lockdown niemand kümmern konnte und wollte. Eines ist sicher: Italiens Sprösslinge müssen die Schulbank wieder drücken, die Zeit des Online-Unterrichts ist gezählt. Dieser kann mit Präsenzunterricht nicht mithalten. Schule ist mehr, als nur Wissen vermittelt bekommen. Schule ist Gemeinschaft, Wachstum, Erfahrung, Erlebnis… Und es macht zudem keinen Sinn, die Schulpforten geschlossen zu halten, während sich die Kinder und Jugendlichen den ganzen Sommer über treffen und miteinander in mehr oder weniger engem Kontakt stehen.
Lichtblicke am Horizont
Positiv überrascht wurde ich, als ich kürzlich aus dringenden Gründen das Schulsekretariat anrufen musste: Noch am Vorabend graute mir davor, in Endlosschlaufen zu landen, bei denen niemand meinen Anruf entgegennehmen würde. Schliesslich ist August, sagte ich mir, und da laufen sämtliche Administrationen in allen Bereichen auf Sparflamme. Doch ich wurde eines Besseren belehrt: Nicht nur traf ich in mehreren Schulen sofort auf eine Ansprechperson, sondern kam in Kontakt mit sehr bereitwilligen und netten Mitarbeitern, die wohl nicht vollzählig an ihrem Arbeitsplatz waren, aber dennoch dafür sorgten, den (Schul)betrieb aufrecht zu erhalten. Eine durchaus positive Erfahrung, bei der ich mich fragte, ob man wohl auch in der Schweiz mitten in der Ferienzeit mit einem dringenden Anliegen die Schulsekretariate und deren Mitarbeiter erreicht. Was mich anbelangt, war ich einmal mehr stolz auf die gute Organisation meiner Wahlheimat und der speditiven Abwicklung meines Antrags. Der Schulpräsident wurde sogar in den Ferien von seinen Mitarbeitenden kontaktiert, um meinem Antrag Folge zu leisten. Hut ab!
Wie gestaltet sich euer Back to School? Worüber seid ihr enttäuscht? Welche Lichtblicke seht ihr?
Wichtige Fragen und Antworten rund um den diesjährigen Schulstart in der Schweiz haben wir im nachfolgenden Beitrag zusammengefasst:
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