In den letzten Wochen haben meine Buben immer wieder den Wunsch nach einem Haustier geäussert. Und zwar wünschen sie sich nicht etwa eine Tanzmaus oder einen Hamster und auch nicht ein Hase, sondern am liebsten grad einen Hund.
Im Wissen über die Unbeständigkeit kindlicher Wünsche, die in diesem Fall plötzlich auch zu Gunsten einer Ratte oder eines Reptils ausfallen könnten, habe ich trotzdem begonnen, mich zum Thema Hund schlau zu machen. Dabei habe ich nun bereits einige Déjà-vus erlebt:
Wie nach dem Verspüren des Kinderwunsches mache ich mir Gedanken, ob wir für die Übernahme dieser Verantwortung überhaupt reif und ob wir rein sachlich in der Lage sind, einem zusätzlichen Familienmitglied genügend Platz im Haus und im Auto anbieten und die höheren Lebenshaltungskosten tragen zu können. Werde ich auch einen „Hundehalterschaftsurlaub“ einziehen müssen, um die erste Zeit mit dem Welpen geniessen (sprich: ihn erziehen) zu können? Und wer betreut nachher das Hunde-Baby?
Meine Augen wandern derzeit automatisch zwar nicht auf schwangere Bäuche und Kinderwagen führende Mütter, dafür auf Hundehalter, die stolz ihre Lieblinge an der Leine spazieren führen oder – und das gefällt mir dann schon weniger – ihre Geschäfte von den Trottoirs klauben und im Säckli mitnehmen.
„Will und kann ich das wirklich?“, frage ich mich immer wieder. Jetzt, da die Kinder aus dem Gröbsten raus sind, problemlos schlafen und sogar der Wickeltisch unser Haus verlassen hat, verspüre ich weder die Lust noch habe ich die Kraft, spätabends und frühmorgens Gassi zu gehen, Robidogs aufzusuchen, zu Hause zerbissene Schuhe und Möbel vorzufinden und mit der Einschulung der Buben grad auch noch die Hundeschule in Angriff zu nehmen.
Nein, ein Hund kommt uns nicht ins Haus. Vorher dann noch ein drittes Kind.
immer mittwochs im Tagblatt der Stadt Zürich
Wie sieht es bei Euch aus mit Haustierwünschen? Wünschen sich Eure Kinder ein Haustier? Welches? Habt Ihr es schon oder kommt es noch?
22 Kommentare
Lisa
25. Januar 2012 at 07:35Unsere Kinder hatten auch schon früh den Wunsch nach einem Haustier. Für mich kam das aber lange nicht in Frage. Ich war mich einem Kleinzoo aufgewachsen und wusste was Pflichten sind. Solange sie klein waren wollte ich ihnen diese Verantwortung aber nicht aufhalsen und mir schon gar nicht.
Vor sechs Jahren, als die zwei Grossen 12 und 10 waren durften sie sich einen Hasen aussuchen. D. H. Sie mussten sich ein Jahr lang in jegliche Lektüre über diese Nager reinlesen um dessen artgerechte Haltung zu lernen.
Dann haben wir alle zusammen ein Gehege gebaut und drei Hasen (keine Zwerghasen) hatten Einzug. Die erste Zeit waren sie mit Begeisterung bei den Tieren, was aber mit den Monaten und Jahren abgenommen hat. Heute wird „nur“ noch 2 x täglich gefüttert und 1 x pro Woche ausgemisstet. Ohne jegliche Schmusestunden.
Nun bereitet aber unsere Jüngste den zwei verbliebenen Nagern ein paar Streicheleinheiten und zusätzliche Fütterungszeiten mehr.
Katja-Anna Faria
25. Januar 2012 at 08:44Bedenke, dann kommt der Wickeltisch wieder ins Haus ;-).
Ich habe einen Hund, sie ist mittlerweile schon 10 Jahre alt und bedeute mir sehr sehr viel. Muss dazu sagen, dass ich sie VOR den Kindern geholt habe.
Mit kleinen Kindern würde ich es mir zweimal überlegen, weil ja ICH, sprich Du, dann spazieren gehen musst, in Hundekurs, etc….die Kindern sind ja für das zu klein/jung.
Die Sozialisierungszeit ist intensiv, aber es lohnt sich, da Zeit und Geduld zu investieren (wie bei der Erziehung der Kinder :-)). Aber wenn der Hund mal so 2 Jahre ist, sind die Touren und Tage am See ein fach wunderbar!
Seit ich Dizzy habe, bin ich sehr wenig krank und meine Kinder auch. Bei Sturm und Sonne gehen wir raus…wenn es wirklich „grausig“ draußen ist, dann geh ich am morgen früh alleine und gniesse die Zeit mit einem Hörspiel im Ohr.
Wir lieben Ferien in der „Einsamkeit“, das heisst wir mieten Ferienhäuser, bevorzugt in der Toscana, und dort konnten wir Dizzy immer mitnehmen -wir mussten unser Stil von Ferien nicht umändern.
Wenn wir fliegen, dann geht der Hund zu meiner Mutter, das ist ihr zweites Zuhause.
Einen Hund zu haben ist wirklich etwas sehr sehr schönes ab und an auch anstrengend aber sehr bereichernd (eigentlich wie bei einem Kind :-)). Doch in dem Alter der Kinder hast definitiv DU und das Familienoberhaupt die Verantwortung für den Hund….und der ist eben kein Hamster im Käfig…..
SomeintPhia
25. Januar 2012 at 09:21Die Fachpresse besagt, dass es Kindern gut tut mit Haustieren aufzuwachsen.
Unser viertes Familienmitglied ist eine Katze, die „geführt“ (wenn wir anwesend sind) Auslauf hat . Die Verantwortung, die man sich mit einem Tier aufhalst, ist enorm und nicht jeder hat den glücklichen Umstand ein kinder- und tierliebendes Grosi in der Nähe zu haben.
Wahrscheinlich werden wir später kein Haustier mehr halten, doch bis es soweit ist, kommt wohl vorher erst mal Kind Nr. 2 .. 😉
Nicole
25. Januar 2012 at 11:03GG ist total „tierlos“ aufgewachsen, was ich mir überhaupt nicht vorstellen kann….Wir hatten ab dem Alter, wo wir selber die Verantwortung fürs Füttern und Ausmisten übernehmen konnten, Wellensittiche und Kaninchen. Unser damaliger Vemieter verbot die Hundehaltung. Als ich 12 und meine Schwester 10 war, da sind wir in unser eigenes Haus gezogen, und von da an hatten wir einen Hund. In die Hundeschule ging mein Vater und später dann meine Mutter, aber Spazierengehen gehörte zu den normale Ämtlis, die auch wir Kinder mitzutragen hatten. Wenn wir in die Ferien geflogen sind, dann war der Hund beim Züchter in den Ferien. Ich wollte immer eine Katze haben. Die hatten wir dann später auch noch. Ich habe seit 12 Jahren nun selber jeweis 2 oder 3 Katzen. GG hat mich mit den Katzen nehmen müssen 😉 und hat sich angefreundet… 😉 Unsere Kids lieben die Katzen, vor allem Carmen hat einen sehr guten Draht zu ihnen. Wir werden jetzt im Frühling wohl wieder ein Katzenbaby bei uns aufnehmen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Kinder ohne Tiere aufwachsen, aber bei einem Hund meine ich schon auch, dass es eine Familienaufgabe sein sollte, und dafür sind deine Kids noch zu klein.
Rita Angelone
25. Januar 2012 at 11:03@Lisa: …. ich kenne das von unseren Meerschweinchen …. am Schluss wars nur noch meine Mutter, die nach ihnen schaute….
Rösli
25. Januar 2012 at 11:05Ich bin als Kind mit vielen Tieren aufgewachsen, also Katze, Hund,Hasen,Meerschweinchen,Hamster, etc.
Ich zerbrach immer dran, als sie starben.
Meine Katze ist vor 2 Jahren mit 17 Jahren gestorben.. Meine Tochter wènscht sich eine Katze oder einen hund. aber mir gehts auch so, frèhmorgens und spàtabends gassi gehen und abhàngig sein, da man den Hund nicht den anzen tag Zuhause lassen kann, oder nicht mehr wegfahren kann, in den övs der Hund auch zahlt, etc. Tierarzt nicht billig..
katze wèrde ich nur noch eine nehmen, die drin bleibt, aber da mpssen es mind.2 sein. Kann man nicht in ferien mitnehmen, etc.
Die tiere kosten recht viel und ich würde nur das Beste für sie wollen. Wenn ich einen grossen Garten hätte, dann würde es schon irgendwie machbar sein 😉
Am liebsten hätte ich aber auch noch menschlichen Nachwuchs 😉
Rita: Ein 3.Kind Geplant?
Katharina
25. Januar 2012 at 11:06Ich habe – bis auf sechs Monate Studentenheim – noch nie ohne Haustiere gelebt. Deshalb war es für uns selbstverständlich, dass unsere (damals vier) Katzen auch mit der Ankunft des Babys Bleiberecht haben.
Tiere sind keine Sachen (auch wenn es der Gesetzgeber so sehen mag), sie werden schnell zu Familienmitgliedern und verlangen neben Futter und Sauberkeit auch ein Bisschen Respekt. Wenn man es als Eltern schafft, dies seinem Kind weiter zu geben, sind Tiere wertvolle Compagnons der Kinderzeit, von denen unsere Kurzen sehr viel lernen können über Rücksichtsnahme, sich Einfühlen in Schwächere, Verantwortung für Schwächere übernehmen etc.
Wie anfangen? Ich würde sagen: Klein anfangen. Also dem Kind nicht grad die volle Verantwortung für ein Haustier übertragen sondern, sagen wir: „Grosser“ übernimmt immer die Morgenfütterung, „Kleiner“ immer die Abendfütterung, misten tut Mama. Oder einer der beiden schaut, dass immer genug Wasser zur Verfügung steht und der andere, dass immer genügend Körner drin sind. Es ist einfacher, einen kleinen Job regelmässig zu machen und dann nach einem Jahr oder so etwas mehr von Mamas/Papas Aufgaben auf die Kinder zu übertragen, als gleich von anfang an die volle Ladung. Denn er erste Enthusiasmus wird sich nach ein paar Wochen gelegt haben, aber Haustiere leben mehrere Jahre!! Also lieber die Sache als Langzeitprojekt angehen, kleine Schrittchen dafür über lange Zeit.
P.S. und nicht gleich mit einem Hund anfangen, gell 🙂
Rita Angelone
25. Januar 2012 at 11:15@Katja-Anna: vielen Dank, das ist so gut beschrieben alles – und ich denke auch, dass es ziemlich früh ist bei uns und dass wir ruhig noch ein wenig warten können. Vielleicht ändert sich der Wunsch, oder vergeht grad, oder aber er erhärtet sich. Aber die Buben sind dann auch etwas älter.
Rita Angelone
25. Januar 2012 at 11:16@SomeintPhia: ich bin mit einigen Haustieren aufgewachsen und hatte dann zwischen 20 und über 30 eine Katze – 16 Jahre lang! Es tut gut, mit Tieren zusamme zu sein. Aber die Frage ist bei uns, ob das JETZT der richtige Zeitpunkt ist. Ich glaube nicht.
Mirella Buccione
25. Januar 2012 at 11:20ja, der wunsch ist schon immer da, ein Hund! leider können wir keinen halten wo wir wohnen, die jüngste will einen Hund, der papa sagt immer: wenn wir nach Italien ziehen, bekommst du einen….(wer weiss wann) vor ein paar Jahren hatten wir 3, dann 2 und dann keien Hamster mehr, die waren so süüüüs, die Kinder haben sich darum gekümmert 🙂
Rita Angelone
25. Januar 2012 at 11:29@Rösli: …… nein, kein 3. Kind geplant – vorher einen Hund… 🙂
Rita Angelone
25. Januar 2012 at 11:30@Kath: … gut, welches Tier würde sich denn eignen? Was meinst du?
Rita Angelone
25. Januar 2012 at 11:31@Mirella: oh ja, der Hund, in Italien…. da muss man schon fast einen haben. Wollt ihr zurück?
Rita Angelone
25. Januar 2012 at 11:31@Nicole: ….. ich wäre auch eher der Katzentyp…. und ja: es ist noch zu früh.
Bionic Hobbit
25. Januar 2012 at 12:15Vielleicht könnten deine Jungs mal jemandem für ein paar Wochen einen Hund abnehmen, während der Besitzer in den Ferien ist? Da werden sie vielleicht „geheilt“ von ihrem Wunsch?
Ich bin ohne Tiere aufgewachsen, wollte immer einen Hund (nie gekriegt, Eltern wollten den Extra-Job nicht), Katze lag nie drin weil meine Mutter eine Phobie hat, später mit 17 ausgezogen und endlich verstanden, was meine Eltern meinten….
Ich warte auf den Moment, wenn meine einen wollen (lieber ein 4. Kind??). Hier in der Nachbarschaft hat es eine Unmenge Katzen und Hunde und Hasen. Die letzteren werden zum Verzehr verkauft….
Mein Vater erzählt immer von seinem Schwein Erich, das es über Jahre gab, bis er rausfand, dass es immer mal wieder ein anderer Erich war.
SomeintPhia
25. Januar 2012 at 12:54… während dem Umbau würde ich mir garantiert nicht auch noch ein Haustier aufbürden … 😉
… die Kleinen können ja mal mit Tierheim-Hunden „Gassi gehen“ üben.
Katharina
25. Januar 2012 at 14:13@Rita: Ich hatte vorhin grad meine kompetente Nichte und meinen kompetenten Neffen am Draht. Also, die Nichte (9) findet, ein Pony sei das ideale Haustier für deine Söhne. Mein kompetenter Neffe (13) hingegen findet, eine Anakonda sei noch so „geil“ (wobe ich darauf hinweisen muss, dass ich mich mit dem Geschlechtsleben der Anakondas nicht auskenne und deshalb nicht sagen kann, ob Neveus Aussage zutrifft 😉 )
Ich würde ehrlich gesagt an Deiner Stelle mit jeglichem Viehzeugs warten, bis ihr wieder zurück im Häuschen seid. Das gibt dir und den Jungs auch genügend Zeit, euch für Tiere zu interessieren.
Was ich selbst mir überlege für in zwei, drei Jahren, wären Meersäuli im Freigehege. Die sind zwar nicht handzahm, dafür artgerecht gehalten und absolut faszinierend zu beobachten (meine Mutter hat welche). Kein Vergleich mit diesen dicken faulen Tröpfen in 50x50cm-Kistchen, die wir von unserer Kindheit her kennen!
Lorelai
25. Januar 2012 at 14:59Ich hatte einen Hund und dachte immer, wenn ich mal Familie habe, will ich auch wieder einen aber nun denke ich anders. Bloss nicht noch ein Lebewesen versorgen! Und spazieren gehen müssen! Nix da! Auch kein Hase, nein, nicht mal eine Hausfliege! 😀 Naja… meine Tagesmutter mit vier Kindern schafft sich gerade einen Hund an. Und sie FREUT sich auf ihn!!! Aber sie ist mir auch weit voraus… 😉
Rita Angelone
25. Januar 2012 at 15:56@Katharina: Wenn wir bauen, können wir gleich noch einen Stall machen, oder? Genau, und noch ein Terrarium für die Anakonda – oder brauchen die ein Aquarium? Auf jeden Fall warte ich bis nach dem Umbau…. und vermutlich noch eine Weile länger! Hilfe.
Rita Angelone
25. Januar 2012 at 15:57@Lorelai, wenn du dann mal 4 Kinder hast, dann geht alles ganz easy von der Hand… warts nur ab!
Nicole
25. Januar 2012 at 16:14@Rita: Würden deine Buben denn eine Katze (meines Erachtens besser 2, weil die das auch lieber mögen) nicht wollen? Ok, als Katzenfan sehe ich das nicht so objektiv, aber eine Katze bietet meines Erachtens viel, was der Hund auch bietet, aber man muss nicht mit ihr rausgehen. Und wir haben es uns so einrichten können, dass wir auch gut ein Wochenende weg gehen können, ohne dass wir Nachbarn um Hilfe bitten müssen.
Bei euch könntet ihr sie auch rauslassen, oder? Wie gesagt, ich kann das nicht so objektiv beurteilen, denn ich könnte ohne Tiere nicht sein.
Rita Angelone
25. Januar 2012 at 16:20@Nicole: doch, doch, die Kinder hätten auch einem Kätzli Freude, aber das FOH nicht ganz so….. Weil er sich dann vorstellt, die Katze liege immer in unserem Bett und so. So blöd. Dabei hatte ich immer Katzen, die fast mehr draussen als drinnen lebten. Na ja, mal sehen. Ich habe jetzt aber genügend Stoff, um nochmals über dieses sehr interessante Thema zu schreiben!