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Kinder und Medienkompetenz: Was spricht für das Spielen mit einem iPhone oder iPad?
Kinder und Medienkompetenz

Wie wir gestern bereits diskutiert haben, nehmen sich viele Eltern immer wieder vor, ihre Kinder nicht mehr zu erpressen. Es gibt aber auch Eltern, die ganz offen dazu stehen, dass sie sich das gute Benehmen ihrer Kinder mit teuren Spielsachen erkaufen. Zum Beispiel mit iPhones oder iPads.

Ein paar Fakten dazu:

  • Ungefähr 40% der 2- bis 4-jährigen Kinder in den USA (und 10% der noch jüngeren) haben schon ein Smartphone, einen Tablet-PC oder einen iPod bedient.
  • 20% der Eltern haben ihren Kindern schon einmal ein solches Gerät gegeben, um in Ruhe etwas anderes erledigen zu können.
  • Es gibt tausende Apps, die sich an Babys und Kleinkinder richten: interaktive Spiele, Malprogramme oder auch Memory. Für die Eltern von Neugeborenen gibt es sogar eine App, die Geräusche im Mutterleib imitiert, um das Baby zu beruhigen.
  • Es gibt eine Hülle für das iPhone auf dem Markt, mit welcher Babys bereits ab 6 Monaten mit dem iPhone spielen können, während das Gerät gleichzeitig vor Speichel und unerwünschten ausgehenden Anrufen geschützt ist:

Was spricht für das Spielen mit einem iPhone oder iPad?

  • Das iPad bietet gute Filme, Bücher und Spiele an – Kinder können von altersgerechten Lernprogrammen profitieren.

Was dagegen?

  • Es besteht die Gefahr, dass die Ausgewogenheit im Spiel der Kinder nicht mehr gegeben ist und sie nur noch an diesen Geräten kleben.
  • Kinder müssen lernen, aus Gesichtern Emotionen zu lesen und in einem Gespräch gewisse Regeln zu befolgen und nicht nur technische Spiele zu spielen.

Quelle: 20 min online

Unserer Meinung nach kann man dafür oder dagegen sein, aber diesem Trend auf keinen Fall gleichgültig begegnen. So haben wir uns als Familie entschieden, neue Entwicklungen aktiv zu verfolgen, zu verstehen und situations- und altersgerecht in die Erziehung einfliessen zu lassen.

Wir haben gute Erfahrungen mit Apps gemacht, die unsere Buben auf dem iPad spielen können. Und auch im Kindergarten können iPads sinnvoll als Lerninstrument eingesetzt werden, wie das Beispiel von Adliswil zeigt.

Unserer Meinung nach spricht nichts dagegen, Kinder in einem Restaurant, auf Besuch, im Wartezimmer o.ä. mit einem iPhone oder iPad „ruhig zu stellen“. Haben wir auch schon gemacht. Wir machen aber auch ganz viel anderes mit unseren Buben – und das ist, was zählt.

Was meint Ihr dazu? Welche Erfahrungen habt Ihr diesbezüglich gemacht?

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16 Kommentare

  • Gaby
    5. Januar 2012 at 08:34

    Ich war wohl jahrelang gegen Babysitter-TV (und gibts auch heute bei uns noch nicht!). Bei den Grosseltern ist das aber usus und ich habe lange dagegen gewettert, kanns nun aber akzeptieren, das bei uns daheim ja anders ist.
    Wenn mein Gottebueb zu Besuch da ist und fragt: Gotti darf ich färnsehluege? Und ich dann sage: Aber du weisst doch, dass es beim Gotti kein Färnsehluege am Tag gibt! Ist das ohne Probleme sofort akzeptiert. Und dazu muss ich sagen, dass ich ein Abend-TV-Junkie bin…….. Aber ich bin so aufgewachsen, dass der TV den ganzen Tag immer lief…. und das wollte ich meinen Kindern NIE zumuten, da ich es (v.a. im Nachhinein) ganz schrecklich fand :-(.
    Unsere Mädels besitzen seit ca. 6 Monaten beide einen Nintendo und wenns ums Ruhigstellen auswärts geht, dürfen die auf jeden Fall mitgenommen werden. Wenns vergessen wurde, gibts abwechslungsweise Papis Iphone (was dann aber natürlich über kurz oder lang schon wieder zu Streitereien führt, wenns nicht ganz „gerecht“ gewechselt o.ä. wird ……… wuah, wuah, wuah).
    Meine Befürchtungen, dass die Mädels rund um die Uhr an Nintendo/Wii hängen, hat sich übrigens nicht bestätigt: die Regel bei uns lautet: 1 h pro Tag und das halten sie prima ein, meist wird die Zeit für die Geräte nicht mal ganz ausgenutzt.

  • Bionic Hobbit
    5. Januar 2012 at 09:22

    Entgegen aller Vorsätze sitzen meine schon viel zu viel vor dem Bildschirm…. allerdings gibt es nur Filme auf dem Laptop, kein Fernsehen bei uns und keine Werbung (uff). Und ich finde es interessant, dass sich einer von meinen drei nicht so sehr für Video interessiert. Die Kinder sagen auch schon klar, was sie sehen möchten und was nicht (Bösewichte). Der Grosse hat auch einen Leapster und ein Leappad, wenigstens lernt man da was dabei. Er kann ja auch Englisch, denn die meisten Programme auf Leappads sind auf Englisch.
    Da meine Jungs auch schon den Bildschirm des Laptop pulverisiert haben (und wir jetzt einen alten externen Monitor dranhängen müssen) würde ich nie im Leben so ein teueres iPad für den Zweck anschaffen!!!
    Im Moment spielen alle drei Puzzle. Die guten alten Puzzles.

  • Rita Angelone
    5. Januar 2012 at 09:22

    @Gaby: Wir machen ähnliche Erfahrungen – die abgemachte Zeit wird häufig gar nicht mal ausgenützt. Und manchmal vergehen Tage, bis sie überhaupt wieder an den iPad denken. Aber – wenn wir z.B. wie kürzlich längere Zeit in einem Restaurant sein müssen (Taufe), dann nehmen wir ganz bewusst das iPad mit. Ich sehe da wirklich kein Problem.

  • SomeintPhia
    5. Januar 2012 at 09:41

    Den Kleinen bereits im frühsten Babyalter ein Smartphone in die Hände zu drücken, finde ich schrechklich. Je älter sie werden, desto schwieriger wird es, sie von ipods, Handys und Konsolen fern zu halten. Klar beschränkte Zeiten finde ich gut.

    Es ist faszinierend zu sehen, wie unsere Kleine sich jeweils die Fernbedienung krallen will, um darauf rumzudrücken .. 😉

  • Rita Angelone
    5. Januar 2012 at 10:02

    @Bionic: …. 🙂 meine sind jetzt am Autölen!

  • Rita Angelone
    5. Januar 2012 at 10:04

    @SomeintPhia: persönlich finde ich, dass es einen Unterschied gibt, einem 17-monatigen Kind ein elektronisches Spielzeug in die Hände zu drücken oder einem 4 oder 5 Jährigen. Wir haben erst letzten Sommer mit dem iPad angefangen – und vor allem wegen des Grossen. Das finde ich altersgerecht. Dass der Kleine halt auch schon damit konfrontiert wird, ist normal. Alle Kleinen machen das, was die Grossen tun. Aber er war ja auch schon 3 1/2. Von da her habe ich kein schlechtes Gewissen. Ich habe sie lange davor fern gehalten 🙂

  • Katharina
    5. Januar 2012 at 11:21

    Unser Kurzer darf weder mit iPod noch mit iPhone spielen. Das liegt aber nicht an einer politischen Entscheidung unsererseits, sondern daran, dass wir weder noch haben und auch nicht extra für den Kurzen eins anschaffen würden.
    Er darf jedoch auch schon mal Filmchen auf Youtube anschauen das Farmville-Spiel auf Facebook steuern. Er liebt die „Töggeli“ 🙂
    Jetzt mit dem Gips ist die Versuchung natürlich noch grösser, ihn vor einen Bildschirm zu setzen, damit ich in Ruhe arbeiten kann. In Ermangelung eines Fernsehers wird stattdessen halt die eine oder andere Tour in die Kinderbörse stattfinden, um „neue“ Duplo und Puzzles zu besorgen.

  • Mittelmaßmama
    5. Januar 2012 at 11:52

    Es gab einmal den Vorsatz, dass unser Nachwuchs kaum fernsehen und computern wird. Beim Großen haben wir das bis zu dessen 4. LJ durchgehalten. Die Lütte hingegen schwimmt mit, jetzt eben auch vor die Glotze. Es gibt auch bei uns nur Fernsehen über Laptop: Ausgesuchte Filme, keine Werbung. Wenn wir dann alle vor „Michel aus Lönneberga“ hängen, überschreiten wir leider gerne das Zeitlimit. Der Große darf auch gelegentlich Computern und unterschreitet dabei freiwillig die vorgegebene Zeit. Alles in allem denke ich, dass TV und PC zum modernen Leben gehören und damit nicht verbannt werden sollten. Wir müssen den richtigen Umgang damit vorleben. Was schwer genug ist. Eine Ausnahme mache ich aber übrigens: Wenn die Kinder krank sind, dürfen sie hemmungslos Filme kucken. Hauptsache, sie ruhen sich aus!

  • Rita Angelone
    5. Januar 2012 at 12:04

    @Katharina: Dein Kurzer ist noch ziemlich kurz und …. wenn du vielleicht in ein oder zwei Jahen dann doch ein Smartphone haben solltest, WIRD ER ES AUCH BENUETZEN – darauf kannst du wetten. Wie geht es ihm eigentlich?

  • Rita Angelone
    5. Januar 2012 at 12:06

    @Mittelmassmama: genau, wir haben das auch etwa so lang mit dem Grossen eingehalten. Und auch wir schauen nie TV mit den Kindern, sondern ausgewählte DVDs. Wenn überhaupt. Der richtige Umgang machts aus, da stimme ich dir zu und verbannen nützt nichts. Wieso auch, es sind technisch wichtige Hilfsmittel, die wir in unser Leben einbauen sollten.

  • Nicole
    5. Januar 2012 at 13:07

    Ich habe jeweils während des Stillens mit ganz schlechtem Gewissen TV geschaut…… Es hat mich so gelangweilt, da beide Kids immer sooo lange gebraucht haben, bis sie fertig waren. Beide haben jetzt einen Schaden…. 😉
    Nein, ernsthaft: Nando darf ca. seit einem Jahr zwischendurch das eine oder andere Kinderspiel auf dem iPhone spielen. Gerade in Situationen, wo wir unerwartet lange wo sind (und ich daher eben keine Büechlis und Malstifte dabei habe), bin ich wirklich froh um das Teil. Carmen hat den Braten natürlich schnell gerochen und vor ca. einem halben Jahr kam sie mal angewatschelt, das iPhone in der Hand, und sagte: „Mami, Ändi pile bitte!“ – Ups! Ja, und da durfte sie das erste Mal das Tierstimmen-Spiel ausprobieren. Sie will eigentlich nur dann das iPhone in die Hände bekommen, wenn Nando es grad‘ mal hat….. Aber da alles so selten ist, mache ich mir echt keine Sorgen….
    Das könnte sich ev. ändern, wenn GG sich dann das neue iPad kaufen wird, um seine Eisenbahnfotos anzusehen. Ich weiss, dass dann unsere zwei Eisenbahn- und Fotofans sich steiten werden, um auch Blder auf dem iPad anschauen zu dürfen. Da werden wir wohl auch eine Kontingents-Zeit einführen müssen…..
    Carmen nutzt aber z.B. das gelbe Gerät mit der Tastatur von der Post (das ich fürs E-Banking habe) oft, um mit Papi oder Oma zu „telefonieren“ – sie drückt die Tastatur, drückt sich das Gerät dann ans Ohr und beginnt zu plaudern.
    TV kennen die Kids auch nicht, nur mal ein bisschen DVD oder Barbapapa oder sonst was Lustiges auf Youtube.

  • Rita Angelone
    5. Januar 2012 at 17:26

    @Nicole: Während meinen beiden kurzen, aber intensiven Stillphasen habe ich immer Zeitung gelesen. Genau aus demselben Grund.
    Und ja, ich bin gespannt, was dein GG mit dem iPad alles so machen wird bzw. was deine Kinder dann machen wollen… Aber easy – ich mache mir auch keine Sorgen, so wie wir „unperfekten“ Mamis das handhaben, das kommt gut!

  • Katharina
    5. Januar 2012 at 17:29

    @Rita: Er langweilt sich zu tode. Mama oder nicht, ich bin einfach nicht die geeignete Person, um den ganzen lieben langen Tag lang zu legölen *augenroll* Also setze ich mich mit dem Computer neben ihn und dann geht’s nicht lange und er verlangt lauthals nach den „Göggeli“. Und jetzt hat er sich auch noch in den Kopf gesetzt, dass er Musig hören will. Nina Reber, rauf und runter, vorwärts und rückwärts. Wie lang geht es eigentlich bis so eine CD abgenutzt ist?
    Logisch dass er sich ein iPhone schnappen würde, wenn wir eines hätten, da habe ich absolut keine Zweifel dran 🙂 Er schreibt auch jetzt schon SMSse an sein Gotti (die lacht sich einen Schranz, als oberster Eintrag in meinem Telefonbuch ruft sie mich auch schon mal auf’s Festnetz an „du, dein Sohn hat dein Händy geklaut“) oder schreibt Einträge ins Telefonbuch. Alles mit Tasten ist „Fefon“, Fernbedienungen, Taschenrechner, Bankrechnerli etc. hat er sich schon mit jährig an’s Ohr gehalten und „quäk-quäk“ reingebrüllt 🙂

  • Rita Angelone
    5. Januar 2012 at 17:44

    @Katharina: du glaubst es vielleicht nicht, aber ich überlege mir mehrmals am Tag, was ihr wohl so tut…

  • Nicole Vetsch
    5. Januar 2012 at 18:06

    Und wie das erlaubt ist. Unsere Kinder wachsen mit in der Generation der iPads, Pods usw auf. Sie sollen die Geräte kennen und auch nutzen. Wichtig ist darauf zu schauen, das es nicht Überbordet. Zeitlimite müssen eingehalten werden. Im Restaurant gehört das iPad und der iPod einfach dazu. Und diese werden nicht mal immer eingesetzt. Mit gesundem Menschenverstand sind die Geräte nützliche Begleiter.

  • Katharina
    5. Januar 2012 at 21:23

    @Rita: Bisch en Schnügel 🙂

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