Familienleben

Ämtli- oder Aufgabenplan: Arbeitsteilung unter Eltern und Kindern

Was ist ein Ämtli- oder Aufgabenplan?

Kürzlich hatten wir uns gemeinsam über mögliche Ämtli für Kinder unterhalten. Passend dazu sind wir u.a. auch auf den Ämtliplan nach Maria Montessori zu sprechen gekommen. Maria Montessori mass dem Thema „Mitarbeit im Haushalt“ eine grosse Bedeutung bei. Nach Maria Montessori WOLLEN Kinder mitarbeiten, sie WOLLEN helfen, aber sie wollen dies auf IHRE ganz besondere Weise tun. Und nicht unbedingt nach der Art der Erwachsenen.

Kinder wollen im Haushalt mithelfen

Maria Montessori sieht in der Arbeit der Kinder ein freies Erproben ihrer geistig-schöpferischen Möglichkeiten und ein inneres Wachsen an den Dingen und durch die Dinge, die sie tun. Sie legt der Arbeit also Wesenszüge bei, die man bislang vorwiegend dem Spiel zuerkannte.

Alles recht und gut so. Nun hat uns aber eine Leserin gefragt, ob es denn nicht mehr als recht wäre, dass  der Ämtliplan für Kinder auch für Väter gelten solle?!

Eltern sollen sich die Aufgaben im Haushalt teilen

Zum Einbezug der Partner im Haushalt bzw. zur Arbeitsteilung unter Eltern haben wir bei netmoms.de ein paar Tipps gefunden:

„Eine gerechte Arbeitsteilung ist unter Eltern wichtig, damit sich niemand benachteiligt fühlt. Doch in fast jeder Familie ist es Streitthema, wer welche Aufgaben im Haushalt übernimmt oder wer sich wann ums Kind kümmert. Oft fühlen sich die Partner in ihren Leistungen vom anderen nicht anerkannt. Ein systematisches Vorgehen kann helfen:

Planen

Hilfreich ist ein Plan für die Arbeitsteilung, in dem die Aufgaben von jedem Elternteil verbindlich aufgeschrieben werden. Dabei sollten sich die Partner in Ruhe zusammensetzen und gemeinsam überlegen, welche Arbeiten im Haushalt anfallen. Wer möchte welche Aufgaben freiwillig, aber bindend übernehmen? Die übrigen Aufgaben können dann abwechselnd von beiden Partnern erledigt werden. Ist das Kind ein Frühaufsteher? Dann sollten sich Eltern mit dem morgendlichen Aufstehen abwechseln.

Organisieren

Die Arbeitsteilung sollte unter Eltern so organisiert sein, dass niemand sich benachteiligt fühlt. Meist ist es von Vorteil, die Dinge vorher zu regeln, etwa jeweils am Wochenende für die kommende Woche, als in einer konkreten Situation eine Einigung finden zu müssen. Klare Absprachen und ein wenig Organisation erleichtern den Alltag mit Kindern ungemein. Um die Arbeitsteilung einzuhalten, helfen feste Vereinbarungen, wie zum Beispiel: „Wer sich um das Kind kümmert, beseitigt auch das Chaos danach.“ oder „Wenn der eine das Kind ins Bett bringt, macht der andere das Abendbrot und räumt die Spielsachen auf.“ Eltern sollten sich abstimmen, wer am Wochenende ausschlafen darf und wer wann seinen freien Abend hat– und wann beide gemeinsam etwas unternehmen.

Streit bei der Arbeitsteilung?

Auch der beste Plan für die Arbeitsteilung wird nicht verhindern, dass jeder seine eigenen Vorstellungen hat – von Ordnung, Unordnung und den anstehenden Aufgaben. Was Papa als Chaos empfindet, stört Mama nicht im Geringsten. Da kann herumliegende Wäsche schon mal Anlass für einen Streit sein. Hier ist es wichtig, in Ruhe miteinander zu reden und gemeinsam eine Lösung zu finden, die für beide annehmbar ist. Es müssen also Kompromisse gemacht werden. Seinen Willen zwanghaft durchzusetzen führt nur zu Enttäuschungen und noch mehr Streit. Damit sich jeder verstanden und gerecht behandelt fühlt, ist nicht nur eine richtige Arbeitsteilung wichtig, sondern auch, dass man seine Wünsche und Bedürfnisse klar äussert.

Rollenbilder von Mann und Frau

Die Arbeitsteilung ist unter Eltern nicht immer leicht. Oft entspricht sie dem typischen Rollenbild von Mann und Frau: der Mann geht arbeiten und die Frau kümmert sich um den Haushalt. Doch ist das gerecht? Schliesslich ist ein Tag mit einem quirligen Kleinkind mindestens genauso kräftezehrend wie ein Arbeitstag. Und wie sieht es aus, wenn beide arbeiten?“

Wie kann man also für eine gerechte Arbeitsteilung sorgen, sodass niemand benachteiligt ist und beide Partner abends etwa zur gleichen Zeit Feierabend haben und die Partnerschaft geniessen können?

Welches sind Eure Erfahrungen, wie löst Ihr diese grosse Herausforderung? Bei welchen Aufgaben funktioniert es gut, bei welchen weniger?

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3 Kommentare

  • Katharina B.
    7. April 2014 at 09:53

    Was ist gerecht? Gerecht ist, was sich für die Beteiligten gerecht anfühlt.
    Nach 23 Jahren Beziehung kann ich sagen: Man muss reden, Aufgaben aufteilen, Erwartungen klar aussprechen, auch und ganz besonders „Selbstverständlichkeiten“, also Dinge, die man für selbstverständlich hält, es aber offenbar nicht sind.
    Am besten spricht man sie übrigens an, bevor man stinksauer ist weil man denkt „aber er müsste das doch wissen“ oder „er sollte das doch merken“. Unsere Männer sind keine Hellseher und einige haben von ihren Müttern tatsächlich nicht beigebracht gekriegt, wie man ein Klo sauber putzt.

  • Andrea
    8. April 2014 at 10:19

    Unser Geheimnis ist die gute Fee, die uns jede Woche besucht und den größten Teil des Hausputzes übernimmt. Das kostet zwar, ist uns aber jeden Cent wert.
    Die übrigen Aufgaben teilen wir uns. Damit das läuft sind viele Absprachen nötig, was mittlerweile auch ganz gut klappt.

  • Die eigene schmutzige Wäsche waschen oder: Ämtli nach dem Verursacherprinzip | Die Angelones – der ehrliche und nützliche Familienblog
    20. September 2017 at 22:17

    […] definieren verschiedene Ratgeber dieses Ämtli als geeignet für Kinder ab plus minus 9 Jahren (hier könnt ihr mehr darüber lesen)! “Meinst du, dass wir das schaffen?” – “Ja, sicher. Wir müssen nur da […]

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