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Adventskalender Schweizer Familienblogs: Weihnachten in der Grossfamilie

Weihnachten in der Grossfamilie

„Als Kind war Weihnachten das Highlight des Jahres für mich.“

Kindheitserinnerungen an Weihnachten

Als ich selber Kind war, war Weihnachten natürlich das Highlight des Jahres für mich. Kein Zweifel, der Moment, in dem meine Eltern die Schiebetüre zum Wohnzimmer öffneten und ich in der dunklen Stube den mit (echten!) Kerzen leuchtenden Christbaum entdeckte, war wunderschön. Aber ganz besonders freute ich mich auch immer auf den Tag darauf, den Weihnachtstag. Dann nämlich fuhren wir nachmittags immer zu meinen Grosseltern väterlicherseits.

Weihnachten in der Grossfamilie

„Ich freute mich auf das Geschenk meiner Oma!“

Weihnachtsfeier im Kreise der Grossfamilie

Oma und Opa hatten gemeinsam 9 Kinder, mein Vater genau in der Mitte. 9 Kinder waren damals nichts Ungewöhnliches. Nur eine Generation später sah das ganz anders aus und jetzt, da wären so viele Kinder vermutlich der gesellschaftliche Tod. Ich kenne nur eine einzige Familie, die 8 Kinder hat, und ich weiss, gegen welche Vorurteile sie kämpft. Die meisten Familien, die ich kenne, haben maximal vier Kinder und vier sind schon recht selten. Schade eigentlich. Ich fände es schön, wenn die Familien wieder kinderreicher werden würden, aber die Bedingungen dafür sind heute wohl um einiges schlechter… aber ich schweife aus!

Der 25. Dezember bei meinen Grosseltern, das war fantastisch. Wir blieben oft bis spät abends oder zumindest musste ich zuhause meist rasch ins Bett Ich freute mich auf das Geschenk meiner Oma, aber noch mehr freute ich mich, alle meine Onkel und Tanten und Cousins und Cousinen zu sehen. Ich freute mich auch ganz besonders auf das grosse Wohnzimmer, in dem wir uns nur zu solchen Gelegenheiten trafen. Unter dem Jahr ist nie jemand drin, in diesem Teil des Hauses und wenn ich mal bei Oma war und rein ging, war es eiskalt, weil es nicht geheizt wird. Dabei ist dieses grosse Wohnzimmer mit den hohen Fenstern über dem Dach der Garage, die meine Grosseltern führten, hell und gemütlich. Es gibt eine grosse Eckbank, an deren Wänden die Jagdtrophäen meines Grossvaters (er war ein passionierter Jäger) hängen. Auch gibt es eine Sitzecke mit Bibliothek. Und in der Mitte des Zimmers befindet sich das Cheminée, das am Weihnachtstag natürlich eingefeuert wurde, und davor der Schaukelstuhl meines Grossvaters.

Und so trafen wir uns in diesem Zimmer, hatten es gemütlich, plauderten und plauderten, assen Weihnachtskekse, knackten Nüsse, schälten Mandarinen, assen einen feinen Zvieri oder Suppe, Wienerli und Brot zum Znacht, wenn ich mich recht erinnere… die Erwachsenen tranken Kaffee, Tee, Wein, vielleicht sogar mal ein Bier oder einen Schnaps. Auf dem Tisch standen Kerzen und draussen wurde es rasch dunkel. Die Gesellschaft verteilte sich aber immer wieder. Schliesslich musste man ständig in der Küche irgendeinen Nachschub holen. Der eine oder andere hatte etwas Wichtiges zu besprechen und so zog man sich in einen anderen Raum zurück.

Wir Kinder tollten oft durch das ganze Haus. Die Treppe hinunter, in die Küche, auf der anderen Seite wieder hinaus und ins kleine Wohnzimmer, wo oft auch ein Christbaum stand, von dort aus ins Gästezimmer oder in eine weitere Stube. Überall gab es etwas zu entdecken, fanden wir Spielsachen, die unseren Eltern gehörten, etwas zum Malen, ein Buch zum Anschauen. Wir spielten auch mal Verstecken oder Fangis und hüpften auf den Betten bis wir schwitzten und es den Erwachsenen zu bunt wurde und wir eine Schelte bekamen. Nach Hause gehen wollte ich natürlich nie, ich hätte ewig bleiben können. Aber irgendwann war es vorbei.

Weihnachten in der Grossfamilie

Nun habe ich eine eigene Familie und geniesse die Weihnachtsfeiertage in unserem kleinen Kreis.

Weihnachtsfeier im Wandel

Irgendwann starb mein Grossvater und es war nicht mehr dasselbe. Mit den Jahren war die Familie immer weniger komplett und wir trafen uns in einer kleineren Stube und nicht mehr im Kaminzimmer und der Besuch kam gestaffelt. Ich war unterdessen auch kein Kind mehr. Bald kam meine Oma ins Betagtenheim und wurde dann von einer meiner Tanten jeweils mit nach Hause genommen. Meine Mutter starb. Mein Vater zog weg. Vor ein paar Jahren starb auch meine Oma und, es ist noch nicht so lange her, auch mein ältester Onkel. Die Grossfamilie von damals ist verstreut. Man sieht einander manchmal zufällig, folgt sich ein wenig auf Social Media. Eine meiner Tanten versuche ich jeweils an Weihnachten oder an Neujahr zu besuchen. Aber ansonsten macht jeder sein Ding… Im Kaminzimmer, glaube ich, lebt jetzt eine meiner Cousinen.

Ich habe längst eine eigene Familie und geniesse die Weihnachtsfeiertage in unserem kleinen Kreis. Aber ich denke jedes Jahr gerne an den 25. Dezember zurück, damals, als ich selber noch ein Kind war…

Wie war das bei euch als Kind? Wie habt ihr Weihnachten gefeiert? Wie feiert ihr heute? Hat sich vieles geändert? Was ist gleich geblieben?

Tamara Beck bloggt seit 8 Jahren als „Mama mal 3“ über ihren Alltag mit 3 Kindern. Sie freut sich immer mindestens genauso auf den Christbaum wie ihre Kinder. Geschmückt wird der Baum am Nachmittag des 24. Dezember immer gemeinsam, während im Radio Weihnachtssongs gespielt werden. Heuer sind zum ersten Mal auch der Papa mit seiner Frau und der Götti/Onkel der Kinder zu Bescherung und Abendessen mit dabei.

Tamara ist mit ihrem Blog im Netzwerk Schweizer Familienblogs.


Der Adventskalender der Schweizer FamilienbloggerInnen

Dieses Jahr haben wir für euch zusammen mit zahlreichen weiteren Familienbloggerinnen und – blogger einen besonderen Adventskalender vorbereitet! Gemeinsam haben wir 24 wundervolle Inspirationen für euch zusammen getragen, um die Adventszeit als Familie mit allen Sinnen zu geniessen. Die 24 Beiträge kommen von Familien und sind für Familien gedacht.

Hinter jedem Türchen erwartet euch eine Inspiration

Ob ein persönlicher Gedanke, ein Rezept, ein Basteltipp, ein Ausflugstipp, ein Experiment oder eine Anleitung fürs Wichteln oder gar für Glücksmomente – unser gemeinsamer Adventskalender überrascht täglich mit tollen Gastbeiträgen von noch tolleren Bloggerinnen und Bloggern:

  1.  Himmelsboten backen – Die Angelones
  2.  Ein Wichtel zu Besuch – redeweise.ch
  3.  Schneemannsuppe im Schneekugelglas – zigzagfood
  4.  Von der Kunst, aus einer Bürde einen Blog zu machen – enjoythelittlethings.rock
  5.  Ein Plädoyer für Samichlaus, Christchindli und Osterhase – mamarocks.ch
  6.  Die Sache mit dem Samichlaus und dem Christkind – mamaontherocks
  7.  Die Sternenstadt St. Gallen – Die Angelones
  8.  Advent: Ausflüge, die es unter dem Jahr nicht gibt – Wanderindli
  9.  Weihnachtskarten selbst gemacht – Die Angelones
  10.  Die heilige Lucia – kidsoverthemoon
  11.  Bunte Scherenschnitte für Geschenkverpackungen – schäresteipapier
  12. Weihnachten in der Grossfamilie – Mamamal3
  13. Weihnachtliches Fussbad – Mamioase
  14. Blueberry-White Chocolate Cookies – Dolcisseria
  15. Vanillekringel: Gaumenschmaus und Christbaumschmuck zugleich – foodwerk
  16. Weihnachtsmarkt zu Hause – runningmami
  17. Glücksmomente – Mit Strich und Faden
  18. Ein Liebesbrief ans Kind – kleinstadt
  19. Weihnächtliche Orangen-Kürbis-Ingwersuppe mit Zimt-Croutons – Miss Broccoli
  20. Blick hinter die Kulissen des Bloggens – Die Angelones
  21. Griechische Weihnachten – momof4
  22. Speckzopf – Delizie d’Amelia
  23. Kerzenexperiment – keinsteinskiste
  24. So feiern wir Weihnachten – Die Angelones

Kennt ihr schon den einen oder anderen Familienblog? Schaut doch bei allen mal rein, liked deren Facebook-Seite oder folgt ihnen via Instagram oder Pinterest. Sie alle werden sich freuen, wenn ganz viele «Die Angelones»-LeserInnen ihre Gastbeiträge lesen.

Wir freuen uns, euch gemeinsam mit unseren engagierten und fantasievollen Blogger-KollegInnen durch den Advent begleiten zu dürfen! Schön, wenn wir euch mit all den 24 Gastbeiträgen inspirieren können – über eure Unterstützung in Form von Likes, Teilen und Kommentaren freuen wir uns alle!

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2 Kommentare

  • Ruth Obrist
    16. Dezember 2018 at 13:25

    «Weihnachten in der Grossfamilie»
    Wir haben das Glück, den Weihnachtstag immer noch in einer Grossfamilie feiern zu dürfen. Viele sind seit meiner Kindheit in der Mitte des letzten Jahrhunderts von uns gegangen und viele sind dazu gekommen. So dürfen wir auch dieses Jahr mit 25 Personen zwischen 3 und 74 Jahren feiern. Wir hatten früher und haben auch heute ein grosses Weihnachtsliederrepertoire.

  • Rita Angelone
    16. Dezember 2018 at 15:48

    Liebe Frau Obrist, wie schön, dass Sie so feiern können! Ich sende Ihnen allerliebste Weihnachtsgrüsse! Rita Angelone

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