Auf der Suche nach einem weihnächtlichen Drehlicht bin ich bei einem kürzlichen Besuch im Zürcher Brockenhaus auf etwas ganz Spezielles gestossen: eine wunderhübsche, kleine, hölzerne Weihnachtspyramide! Mit Maria und Josef und dem Christkind!
Weihnachtspyramiden sind traditionelle Lichtergestelle, die als vorweihnachtliche Raumdekoration und zum Schmuck von Plätzen im Freien verwendet werden. Offenbar stammen Weihnachtspyramiden aus der Region des Erzgebirges, wo sie ein Bestandteil der Volkskunst und des Brauchtums sind.
Die karussellartig aufgebauten Gestelle werden sowohl mit christlichen Motiven (wie z. B. Engel- oder Krippenfiguren) als auch mit weltlichen Motiven (z. B. Bergleute und Waldmotive) angefertigt und werden traditionell mit Hilfe der aufsteigenden Wärme von den Kerzen angetrieben, die ein Flügelrad und den damit über einen Stab verbundenen Teller in Bewegung setzt.
Die Entstehung der Weihnachtspyramide geht bis ins Mittelalter zurück. In dieser Zeit war es in Süd- und Westeuropa üblich, in der Wohnung immergrüne Zweige (z. B. Buchsbaum) aufzuhängen, um Unheil in der dunklen Zeit abzuwenden. In Nord- und Osteuropa versuchte man dies mit Hilfe der Kraft des Lichtes. Die Weihnachtspyramide vereinte beide Bräuche und wurde vor allem im Erzgebirge zu einem Symbol für das Weihnachtsfest.
Zufälligerweise habe ich im Brockenhaus am selben Tag auch noch diese goldene Weihnachtspyramide in Form eines einfacheren und uns eher bekannteren Drehlichts gefunden! Solche Drehlichter bezauberten mich als Kind bereits schon und nun tun sie es mit meinen Kindern!
Wer von Euch kennt die typischen Weihnachtspyramiden? Wer lässt sich genau so gerne wie wir in den Bann von märchenhaften Drehlichtern ziehen?
1 Kommentar
Bionic Hobbit
28. November 2014 at 15:18Hallo Rita,
bin zufällig mal wieder auf deinem Blog und sehe die Weihnachtspyramide: Haben wir schon seit Jahren! Ich bin mit einem billigen Blechding aufgewachsen, das aber so lieblich klingelte. So eines habe ich dann vor Jahren auf Ebay Deutschland in der Rubrik „Ostalgie“ gefunden, ein altes DDR Teil. Billiges Leichtmetal, aber ein schöner Klang. Die gibts auch in neu. Daneben haben wir uns aber eine schöne neue Holz-Pyramide aus dem Erzgebirge geleistet, als wir in New York wohnten…. die gehört nun schon zur Tradition bei uns. Die hat allerlei zarte Engel und ein paar bimmelnde Glasglöckchen, allerdings scheppern die eher.
Letzten Sommer waren wir aber in der Provence und haben uns mit Santons eingedeckt. Ich freue mich auf die neue Krippe mit Santons diese Weihnachten. Hast du von denen schon gehört?